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"Wir gingen an Plätze, an denen vor uns noch nie ein Mensch war."

Robert Rutford

Robert Rutford

BIRKENSTORY #23 Dr. Robert Rutford (86) – Gletscherspezialist und Antarktisforscher

Der Zufall spielte uns ein Foto aus den 80er-Jahren in die Hände. Es zeigt einen lächelnden Herrn in Birkenstock-Sandalen. Das Interessante: das Foto war am Südpol entstanden. Wir machten uns auf die Suche und stießen auf Dr. Robert Rutford, einen der bekanntesten Antarktis-Forscher und Namensgeber des Mount Rutford. Der Gletschergeologe leitete 30 Jahre lang mehrere Expeditionen in die Antarktis. Der 86-jährige lebte gemeinsam mit seiner Frau Margie in Richardson, Texas. Wenige Monate vor seinem Tod am 01. Dezember 2019 hatten wir das große Glück, Robert Rutford interviewen zu dürfen. Wir erlebten einen hellwachen und gut aufgelegten Mann, der sich über unseren Besuch ebenso freute wie wir uns über seine spannende Geschichte.

Der Zufall spielte uns ein Foto aus den 80er-Jahren in die Hände. Es zeigt einen lächelnden Herrn in Birkenstock-Sandalen. Das Interessante: das Foto war am Südpol entstanden. Wir machten uns auf die Suche und stießen auf Dr. Robert Rutford, einen der bekanntesten Antarktis-Forscher und Namensgeber des Mount Rutford. Der Gletschergeologe leitete 30 Jahre lang mehrere Expeditionen in die Antarktis. Der 86-jährige lebte gemeinsam mit seiner Frau Margie in Richardson, Texas. Wenige Monate vor seinem Tod am 01. Dezember 2019 hatten wir das große Glück, Robert Rutford interviewen zu dürfen. Wir erlebten einen hellwachen und gut aufgelegten Mann, der sich über unseren Besuch ebenso freute wie wir uns über seine spannende Geschichte.

Auf den Spuren von Amundsen und Scott

„Als ich das erste Mal ging, war Margie schwanger. Alle drei Kinder hat sie mehr oder weniger allein erzogen, weil ich dauernd unterwegs war,“ erzählte Robert. Seine erste Expedition startete Ende der 50er-Jahre. Weitere folgten, fast jedes Jahr war er mehrere Monate unterwegs.

Die Eindrücke waren überwältigend, trotz des harten Klimas und der primitiven Ausrüstung. „Wir waren Pioniere. Wie Amundsen und Scott zogen wir anfänglich unsere Ausrüstung noch auf Schlitten. Wir gingen an Plätze, an denen vor uns noch nie ein Mensch war“, erinnerte sich Rutford.

„Als ich das erste Mal ging, war Margie schwanger. Alle drei Kinder hat sie mehr oder weniger allein erzogen, weil ich dauernd unterwegs war,“ erzählte Robert. Seine erste Expedition startete Ende der 50er-Jahre. Weitere folgten, fast jedes Jahr war er mehrere Monate unterwegs.

Die Eindrücke waren überwältigend, trotz des harten Klimas und der primitiven Ausrüstung. „Wir waren Pioniere. Wie Amundsen und Scott zogen wir anfänglich unsere Ausrüstung noch auf Schlitten. Wir gingen an Plätze, an denen vor uns noch nie ein Mensch war“, erinnerte sich Rutford.

Eine Karriere südlich von Houston

Aber der Reihe nach: Robert und Margie waren schon zur Collegezeit ein Paar und heirateten 1954. Noch im selben Jahr ging Robert als Mitglied der Arktischen Armee-Transportgruppe für ein Jahr nach Grönland. Anschließend macht er seinen Geographie-Master an der University of Minnesota. Sein Interesse galt der Forschung in der Antarktis, „…und da sie an der Uni niemanden hatten, der je südlich von Houston gewesen war, ging ich in die Antarktis“, schmunzelte Rutford. Seine Erfahrungen führten ihn dann an die University of Nebraska. Von dort aus leitete er weitere Antarktisprojekte.

Aber der Reihe nach: Robert und Margie waren schon zur Collegezeit ein Paar und heirateten 1954. Noch im selben Jahr ging Robert als Mitglied der Arktischen Armee-Transportgruppe für ein Jahr nach Grönland. Anschließend macht er seinen Geographie-Master an der University of Minnesota. Sein Interesse galt der Forschung in der Antarktis, „…und da sie an der Uni niemanden hatten, der je südlich von Houston gewesen war, ging ich in die Antarktis“, schmunzelte Rutford. Seine Erfahrungen führten ihn dann an die University of Nebraska. Von dort aus leitete er weitere Antarktisprojekte.

Wohnen und leben am Südpol

Das Expeditionsleben war spartanisch: Man schlief in Schlafsäcken und wohnte in sogenannten „Jamesway“-Hütten. Das waren zeltartige Unterkünfte, sehr leicht aufzubauen und ziemlich wärmestabil. Fehler machte man nur einmal: Schloss man sein Zelt nicht ordentlich zu, wehte es der Wind voll mit Schnee. „Da hatten Sie abends viel Spaß, wenn Sie zurückkamen“, grinste Robert. „Wirklich schlimm aber war das gefriergetrocknete Essen. Absolut geschmacklos, und man bekam es nie wirklich weich“, erinnerte er sich. Nach vier, fünf Monaten freute man sich wieder auf sein Zuhause. Roberts einziger Wermutstropfen: seine Kinder erkannten ihn oft nicht mehr.

Das Expeditionsleben war spartanisch: Man schlief in Schlafsäcken und wohnte in sogenannten „Jamesway“-Hütten. Das waren zeltartige Unterkünfte, sehr leicht aufzubauen und ziemlich wärmestabil. Fehler machte man nur einmal: Schloss man sein Zelt nicht ordentlich zu, wehte es der Wind voll mit Schnee. „Da hatten Sie abends viel Spaß, wenn Sie zurückkamen“, grinste Robert. „Wirklich schlimm aber war das gefriergetrocknete Essen. Absolut geschmacklos, und man bekam es nie wirklich weich“, erinnerte er sich. Nach vier, fünf Monaten freute man sich wieder auf sein Zuhause. Roberts einziger Wermutstropfen: seine Kinder erkannten ihn oft nicht mehr.

Körperpflege – ein spezielles Thema

Die persönliche Hygiene war minimalistisch. Um Wasser zu kochen, brauchte man Benzin oder Gas. Beides war knapp, also sparte man. Zähne putzen war okay, Rasieren unnötig. Ansonsten hatte man nur einen Waschlappen. „Wenn man schlecht roch, wusste man, dass die anderen auch schlecht riechen – also war’s okay“, lachte Robert und erklärte augenzwinkernd die damalige Grundregel: „Man nahm zwei Paar Unterwäsche mit, trug das erste, bis es schmutzig war. Dann das zweite, bis einem das erste wieder sauber vorkam!“

Die persönliche Hygiene war minimalistisch. Um Wasser zu kochen, brauchte man Benzin oder Gas. Beides war knapp, also sparte man. Zähne putzen war okay, Rasieren unnötig. Ansonsten hatte man nur einen Waschlappen. „Wenn man schlecht roch, wusste man, dass die anderen auch schlecht riechen – also war’s okay“, lachte Robert und erklärte augenzwinkernd die damalige Grundregel: „Man nahm zwei Paar Unterwäsche mit, trug das erste, bis es schmutzig war. Dann das zweite, bis einem das erste wieder sauber vorkam!“

Birkenstock in der Antarktis: Das berühmte Foto

„Als Erste trug Margie Birkenstock. Nach und nach dann die ganze Familie. Das war damals in Nebraska“, erinnerte sich Robert, „das Klima war heiß, und die Sandalen waren angenehm.“ Besonders schätzte er die Sohle: „Sie ist so konstruiert, dass sie den Fuß unterstützt. Das ist einfach bequem.“

Selbst zur Amundsen-Scott-Station am Südpol nahm Robert seine Birkenstocks mit. An einem wunderschönen Tag zog er sie an und grinste in die Kamera. „Alle dachten, ich sei verrückt, aber ich sagte nur: Das ist okay. Das Foto hab’ ich Marla versprochen.“

Marla war Roberts Nachbarin und führte den Birkenstock-Laden in Lincoln. Aus Spaß hatte er ihr zugesagt, beim nächsten Südpol-Trip ein Foto mit ihren Sandalen zu machen. Gesagt, getan. „Und sie hat es dann wohl an die Birkenstock-Zentrale geschickt“, erzählte Robert.

„Als Erste trug Margie Birkenstock. Nach und nach dann die ganze Familie. Das war damals in Nebraska“, erinnerte sich Robert, „das Klima war heiß, und die Sandalen waren angenehm.“ Besonders schätzte er die Sohle: „Sie ist so konstruiert, dass sie den Fuß unterstützt. Das ist einfach bequem.“

Selbst zur Amundsen-Scott-Station am Südpol nahm Robert seine Birkenstocks mit. An einem wunderschönen Tag zog er sie an und grinste in die Kamera. „Alle dachten, ich sei verrückt, aber ich sagte nur: Das ist okay. Das Foto hab’ ich Marla versprochen.“

Marla war Roberts Nachbarin und führte den Birkenstock-Laden in Lincoln. Aus Spaß hatte er ihr zugesagt, beim nächsten Südpol-Trip ein Foto mit ihren Sandalen zu machen. Gesagt, getan. „Und sie hat es dann wohl an die Birkenstock-Zentrale geschickt“, erzählte Robert.

Die wahre Erfüllung

Robert hatte ein erfülltes Leben. Er hat so viele Dinge gemacht, von denen er niemals zu träumen gewagt hätte. 1966 wurde der Rutford-Eisstrom nach ihm benannt, 2007 der Gipfel des antarktischen Craddock-Massivs, der 4,477 Meter hohe Mount Rutford. Trotz dieser Ehren war aber die Familie stets sein größtes Glück: „Es war wunderbar. Ich bin so stolz auf unsere Familie. Margie hat einen so guten Job gemacht. Das war die viel größere Leistung“.

Robert hatte ein erfülltes Leben. Er hat so viele Dinge gemacht, von denen er niemals zu träumen gewagt hätte. 1966 wurde der Rutford-Eisstrom nach ihm benannt, 2007 der Gipfel des antarktischen Craddock-Massivs, der 4,477 Meter hohe Mount Rutford. Trotz dieser Ehren war aber die Familie stets sein größtes Glück: „Es war wunderbar. Ich bin so stolz auf unsere Familie. Margie hat einen so guten Job gemacht. Das war die viel größere Leistung“.

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