Skip Button
Das Produkt wurde erfolgreich zum Warenkorb hinzugefügt!

„Tiger, ohne dich wäre aus mir nie das geworden, was ich heute bin.“

Thomas Müller, Weltmeister 2014

Thomas Müller, Weltmeister 2014

BIRKENSTORY #28 Hermann Gerland (67) – Fußball-Lehrer mit einzigartigem Blick für junge Talente

Jahrzehntelang war das Ruhrgebiet der Motor für Deutschlands industrielles Wachstum. Das harte Leben der Berg- und Stahlarbeiter formte eigenwillige Charaktere: hart aber herzlich, fleißig, kumpelhaft und direkt. So wie „Tiger“ Hermann Gerland, Bochumer Urgestein und legendärer Fußball-Lehrer beim FC Bayern München. Schon beim ersten Anruf der BIRKENSTOCK Redaktion gibt er zu verstehen: „Wissen Se, mein Kopf passt in kein’ Arsch!“

Jahrzehntelang war das Ruhrgebiet der Motor für Deutschlands industrielles Wachstum. Das harte Leben der Berg- und Stahlarbeiter formte eigenwillige Charaktere: hart aber herzlich, fleißig, kumpelhaft und direkt. So wie „Tiger“ Hermann Gerland, Bochumer Urgestein und legendärer Fußball-Lehrer beim FC Bayern München. Schon beim ersten Anruf der BIRKENSTOCK Redaktion gibt er zu verstehen: „Wissen Se, mein Kopf passt in kein’ Arsch!“

Schöne Kindheit, harte Zeiten

Gerland wurde 1954 als erstes von vier Kindern in Bochum-Weitmar geboren. Seine Kindheit beschreibt er als schön, obwohl die Familie sehr arm war. Einmal fragte er die Mutter nach einem Groschen für ein Eis. Ihre Antwort: „Hermann, wenn ich dir jetzt Geld gebe, hast du am 27. keine Wurst mehr auf dem Brot.“ Er hat nie wieder gefragt. Als er neun Jahre alt war, starb sein Vater. Die Mutter ging putzen, er beschützte die jüngeren Geschwister. „Wenn die von irgendjemandem geschlagen wurden, wussten die ganz genau: Jetzt kommt der große Bruder und schnappt mich.“

Gerland wurde 1954 als erstes von vier Kindern in Bochum-Weitmar geboren. Seine Kindheit beschreibt er als schön, obwohl die Familie sehr arm war. Einmal fragte er die Mutter nach einem Groschen für ein Eis. Ihre Antwort: „Hermann, wenn ich dir jetzt Geld gebe, hast du am 27. keine Wurst mehr auf dem Brot.“ Er hat nie wieder gefragt. Als er neun Jahre alt war, starb sein Vater. Die Mutter ging putzen, er beschützte die jüngeren Geschwister. „Wenn die von irgendjemandem geschlagen wurden, wussten die ganz genau: Jetzt kommt der große Bruder und schnappt mich.“

Straße als Schule

Das Leben der Kinder fand zumeist auf der Straße statt ­– die Wohnung hatte ja nur 52 Quadratmeter. „Wir waren wild, haben immer draußen getobt“, erinnert sich Gerland. Am wohlsten fühlte er sich auf dem kleinen Bolzplatz, wo der furchtlose Straßenkicker immer alles gab, um zu gewinnen. Möglich machte das sein Kumpel Martin, der ihm jedes Jahr seine Fußballschuhe schenkte.

Das Leben der Kinder fand zumeist auf der Straße statt ­– die Wohnung hatte ja nur 52 Quadratmeter. „Wir waren wild, haben immer draußen getobt“, erinnert sich Gerland. Am wohlsten fühlte er sich auf dem kleinen Bolzplatz, wo der furchtlose Straßenkicker immer alles gab, um zu gewinnen. Möglich machte das sein Kumpel Martin, der ihm jedes Jahr seine Fußballschuhe schenkte.

Der Weg zum Profi

Gerlands Fußball-Leidenschaft führte über Westfalia Weitmar zum VfL Bochum, wo er mit 18 seinen ersten Profivertrag erhielt. Im September 1972 folgte das Bundesligadebüt gegen Eintracht Braunschweig. Gerlands Markenzeichen: kein Alkohol, starker Ehrgeiz, immer dran am Gegenspieler. Bis 1984 bestritt er 204 Spiele für den VfL, die letzten neun Jahre als beinharter, aber stets fairer Verteidiger.

Gerlands Fußball-Leidenschaft führte über Westfalia Weitmar zum VfL Bochum, wo er mit 18 seinen ersten Profivertrag erhielt. Im September 1972 folgte das Bundesligadebüt gegen Eintracht Braunschweig. Gerlands Markenzeichen: kein Alkohol, starker Ehrgeiz, immer dran am Gegenspieler. Bis 1984 bestritt er 204 Spiele für den VfL, die letzten neun Jahre als beinharter, aber stets fairer Verteidiger.

Vom Spieler zum Trainer

1985 startete Gerland als Co-Trainer in Bochum. 1988 wurde er Cheftrainer in Nürnberg, weitere Stationen waren die Amateure des FC Bayern München, Tennis Borussia Berlin, Arminia Bielefeld und der SSV Ulm 1846. 2001 begann seine große Zeit beim FC Bayern München, den er bis Juli 2021 in unterschiedlichsten Positionen äußerst erfolgreich begleitete.

1985 startete Gerland als Co-Trainer in Bochum. 1988 wurde er Cheftrainer in Nürnberg, weitere Stationen waren die Amateure des FC Bayern München, Tennis Borussia Berlin, Arminia Bielefeld und der SSV Ulm 1846. 2001 begann seine große Zeit beim FC Bayern München, den er bis Juli 2021 in unterschiedlichsten Positionen äußerst erfolgreich begleitete.

Das Auge des FC Bayern München

Er war Co-Trainer bei Jupp Heynckes, Louis van Gaal, Pep Guardiola, Carlo Ancelotti und Hansi Flick und machte sich besonders in der Nachwuchsarbeit einen Namen. Er entwickelte zahlreiche spätere Nationalspieler wie Dietmar Hamann, Holger Badstuber, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, David Alaba oder Thomas Müller. Dabei blieb er stets bescheiden: „Bei einigen war ich ein bisschen beteiligt in der Ausbildung …“ Louis van Gaal, Bayerns Chefcoach von 2009 bis 2011, sah das anders: „Hermann, Sie haben mir an unserem ersten Tag zu jedem Spieler drei Sätze gesagt. Jetzt, nach einem Jahr, muss ich Ihnen sagen, das habe ich noch nie erlebt: Alles, was Sie gesagt haben, stimmt. Der Verein muss Sie viel mehr nutzen. Sie haben ein unvorstellbares Auge.“

Er war Co-Trainer bei Jupp Heynckes, Louis van Gaal, Pep Guardiola, Carlo Ancelotti und Hansi Flick und machte sich besonders in der Nachwuchsarbeit einen Namen. Er entwickelte zahlreiche spätere Nationalspieler wie Dietmar Hamann, Holger Badstuber, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, David Alaba oder Thomas Müller. Dabei blieb er stets bescheiden: „Bei einigen war ich ein bisschen beteiligt in der Ausbildung …“ Louis van Gaal, Bayerns Chefcoach von 2009 bis 2011, sah das anders: „Hermann, Sie haben mir an unserem ersten Tag zu jedem Spieler drei Sätze gesagt. Jetzt, nach einem Jahr, muss ich Ihnen sagen, das habe ich noch nie erlebt: Alles, was Sie gesagt haben, stimmt. Der Verein muss Sie viel mehr nutzen. Sie haben ein unvorstellbares Auge.“

Hart, aber herzlich – die Nachwuchsarbeit des Tigers

Gerland hat von seinen Jungs immer viel verlangt. Ganz oben standen Disziplin, Einsatzbereitschaft, Härte, Fairness und Pünktlichkeit. „Sagte einer: ,Ich stand im Stau‘, antwortete ich: ,Junge, musst halt ’nen Stau früher nehmen, mache ich auch immer.‘“

Aber sie konnten sich 100-prozentig auf ihn verlassen. „Die Jungs müssen auch mal Mist bauen dürfen. Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Gerland hat sie verstanden und verteidigt – auch ganz oben in der Vereinsspitze. Schweinsteiger zum Beispiel, der wegen eines Vergehens den Verein verlassen sollte. „Nein, der bleibt hier. Ich hab’ früher auch Fehler gemacht.“ Der Rest ist Geschichte: Fünf der Weltmeister von 2014 hatte Gerland ausgebildet. Schweinsteiger war einer von ihnen.

Nicht wenige beschreiben Gerland als die Seele des FC Bayern. Für Schlitzohr Thomas Müller war er der väterliche Freund: „Tiger, ohne dich wäre aus mir nie das geworden, was ich heute bin. Aber ohne mich wärst du nicht neunmal deutscher Meister geworden.“ Gerlands Antwort: „War ’ne Win-win-Situation.“

Gerland hat von seinen Jungs immer viel verlangt. Ganz oben standen Disziplin, Einsatzbereitschaft, Härte, Fairness und Pünktlichkeit. „Sagte einer: ,Ich stand im Stau‘, antwortete ich: ,Junge, musst halt ’nen Stau früher nehmen, mache ich auch immer.‘“

Aber sie konnten sich 100-prozentig auf ihn verlassen. „Die Jungs müssen auch mal Mist bauen dürfen. Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Gerland hat sie verstanden und verteidigt – auch ganz oben in der Vereinsspitze. Schweinsteiger zum Beispiel, der wegen eines Vergehens den Verein verlassen sollte. „Nein, der bleibt hier. Ich hab’ früher auch Fehler gemacht.“ Der Rest ist Geschichte: Fünf der Weltmeister von 2014 hatte Gerland ausgebildet. Schweinsteiger war einer von ihnen.

Nicht wenige beschreiben Gerland als die Seele des FC Bayern. Für Schlitzohr Thomas Müller war er der väterliche Freund: „Tiger, ohne dich wäre aus mir nie das geworden, was ich heute bin. Aber ohne mich wärst du nicht neunmal deutscher Meister geworden.“ Gerlands Antwort: „War ’ne Win-win-Situation.“

Bochum, Bayern, BIRKENSTOCK

Schon als VfL-Spieler trug er BIRKENSTOCKS, „weil sie einfach bequem und gut verarbeitet waren. Ich konnte gut drin gehen“, erzählt Gerland. „Hab’ sogar meine Kinder bestochen, damit die welche kaufen. Heute tragen alle BIRKENSTOCK.“ Dass er auch als Cheftrainer in BIRKENSTOCKS auftrat, hat Bochums Vorstand allerdings sehr irritiert. „War mir völlig Wurst. Wer schöne Füße hat, kann auch hässliche Schuhe anziehen“, grinst Gerland.

Als er sich zum ersten Mal beim FC Bayern präsentierte, kam er in kurzen Hosen und BIRKENSTOCKS. Der Präsident Prof. Dr. Fritz Scherer blickte ungläubig zu Trainer Heynckes: „Wie kommt der denn hier an?“ Heynckes’ Antwort: „Professorchen, glauben Sie mir, da kriegen Sie einen Guten.“ Gerland bekam den Job. Eines Tages sollte er zum Scouting nach Kolumbien, erzählt Gerland, „… der Uli Hoeneß sagte mir: ‚Bitte ja nicht in BIRKENSTOCKS!‘. Und dann hatten die da unten 40 Grad, alle trugen Turnhosen – nur ich stand in Anzug, Krawatte und Lackschuhen rum. Also, mit BIRKENSTOCKS wäre ich da besser aufgehoben gewesen …“

Schon als VfL-Spieler trug er BIRKENSTOCKS, „weil sie einfach bequem und gut verarbeitet waren. Ich konnte gut drin gehen“, erzählt Gerland. „Hab’ sogar meine Kinder bestochen, damit die welche kaufen. Heute tragen alle BIRKENSTOCK.“ Dass er auch als Cheftrainer in BIRKENSTOCKS auftrat, hat Bochums Vorstand allerdings sehr irritiert. „War mir völlig Wurst. Wer schöne Füße hat, kann auch hässliche Schuhe anziehen“, grinst Gerland.

Als er sich zum ersten Mal beim FC Bayern präsentierte, kam er in kurzen Hosen und BIRKENSTOCKS. Der Präsident Prof. Dr. Fritz Scherer blickte ungläubig zu Trainer Heynckes: „Wie kommt der denn hier an?“ Heynckes’ Antwort: „Professorchen, glauben Sie mir, da kriegen Sie einen Guten.“ Gerland bekam den Job. Eines Tages sollte er zum Scouting nach Kolumbien, erzählt Gerland, „… der Uli Hoeneß sagte mir: ‚Bitte ja nicht in BIRKENSTOCKS!‘. Und dann hatten die da unten 40 Grad, alle trugen Turnhosen – nur ich stand in Anzug, Krawatte und Lackschuhen rum. Also, mit BIRKENSTOCKS wäre ich da besser aufgehoben gewesen …“

Die Zukunft kann kommen

Ans Aufhören denkt Hermann Gerland noch lange nicht. Seit September 2021 ist er in den Diensten des DFB, als Co-Trainer der U21-Nationalmannschaft. „Das macht mich sehr glücklich. Auf den Platz gehen, Freude haben und sehen, wenn die Jungs gut spielen. In Rente gehe ich frühestens mit 92 – aber nur in Teilzeit!“

Ans Aufhören denkt Hermann Gerland noch lange nicht. Seit September 2021 ist er in den Diensten des DFB, als Co-Trainer der U21-Nationalmannschaft. „Das macht mich sehr glücklich. Auf den Platz gehen, Freude haben und sehen, wenn die Jungs gut spielen. In Rente gehe ich frühestens mit 92 – aber nur in Teilzeit!“

Tiger von Kopf bis Fuß:
Gerlands Fußmatte vor seiner Haustüre

Weitere BIRKENSTORIES
Contact Customer Service